Bauern aus der Stadt


36 Stunden am Tag, oder war das ein laaaanger Sommer

06.10.2014 21:55

Hej, das war er also, der Sommer, gefühlte fünf Monate keine Zeit für Niemand. Obwohl, für Niemand stimmt nicht ganz. Es kamen 65 Entenküken und bestimmt 20 Hühnerküken, außerdem gesellten sich Roberta + Tochter und Grace

unsere Pommerschen Schafe, Mira

unsere Milchziege, mit der feinsten Ziegenmilch ever und

Elvis

einfach nur schön, stattlich und verschmust, zu uns.

Das bedeutete allerdings auch ab sofort nicht mehr nur sähen, pflanzen, Beete vorbereiten, Unkraut entfernen, Tomaten ausgeizen und hochbinden, ernten und putzen sondern auch Weide einzäunen, Ziege melken

(man beachte die Spitzenstrumpfhose )

Schafe scheren, von Hand,und unbedarft wie wir sind, haben wir nicht mitgekriegt weshalb Grace so unglaublich unruhig war. Das Ergebnis sah dann so aus!

und der Grund der Unruhe so!

Kinderüberraschung!! Natürlich an einem Freitag!, da bin ich immer in Berlin und da passieren immer die aufregenden Sachen auf'm Hof. Die ersten Entenkücken, Hühnerkücken, Schaflämmer! Immer Freitags!

Der professionelle Bauer sieht sofort, Osterlämmer! Mal sehen!, wir sind ja Semiprofessionell! ( Resümee der Ökokontrolle)

Semiprofessionell trifft den Nagel auf den Kopf. Zweimal ist mein Heu verdorben. Beim ersten Mal ging mein Mähbalken kaputt und als dann das Ersatzteil kam, kam auch der Regen. und beim zweiten Mal kam auch bald der Regen. Das war nicht angekündigt! Wie soll man professionell arbeiten, wenn sich das Wetter völlig unprofesionell verhällt. Häh? Den Weisskohl hat die große oder kleine Kohlfliege und der Kohlweisling zerrupft ( trotz Abdeckung). Wir haben mal aus den Resten Sauerkraut angesetzt. Mal sehen, was daraus wird. Die Tomaten im August sind wegen der Nachtkühle zum großen Teil geplatzt, den ersten Freiland Mangold ( als Setzlinge ) fraßen die Vögel. Wir haben uns dann angewöhnt alles abzudecken. Von da an ging es besser. Rote Beete, Mangold, viele verschiedene Salate, Rauke, Postelein, Rotkohl, Kohlrabi, Radieschen, Spinat, Lauch,  verschiedene Sorten Tomaten, Gurken, Pepperoni, Mais, Bohnen, Kürbisse, Zucchini, Kartoffeln, Sonnenblumen, Ringelblumen, Rettisch, Spinat und eben Weisskohl waren und sind unsere diesjährigen Feldversuche. Ich sach nur: keine Zeit für Niemand. Aber spannend ist es trotzdem. Spannend ist es auch immer mit unseren Wwoofern, sofern wir welche haben. Dieses Jahr besuchten uns Anna aus Australien und Tom aus England, ein  herrliches Paar! Lustig, offen, fleißig und liebenswert. Und weil Milow so ein tolles Dorf ist und wir auch ganz nett sind, kamen sie auch bald zurück. Pünktlich zu unserem Dorffest und wir gründeten eine Band! " The Milow Rubberboots " tags rockten wir das Feld ( die Kamille- ihr wisst ) und abends das Zelt.

Zitat aus der hiesigen Zeitung: " ... der Knüller des Abends: Das eigene Milower "Gummistiefel- Quartett" folgte auf das Pommersche Blasorchester". Vanessa und Falk aus Milow, Tom aus Luton in England und Anna aus Melbourne, Australien! Gesang, Gitarre, Kuhglocke und Violine zauberten nie gehörte Klänge in die Milower Abendluft! Das Zelt tobte, die Menge tanzte und raste!...

Das war ein Spass!!! Also, wenn ich das nächste Mal einlade, dann kommt ruhig. Auf dem Lande kann man feiern! Leider mußten die beiden dann doch irgendwann gehen und jetzt ist Schluß. Bis denne

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